Bei Sitzungspräsident Jürgen Klotz dreht sich ab Weihnachten alles um die „Baggewackeler“ und die Vorbereitungen auf deren Jubiläums-Prunksitzung am 22. Februar in der Bockenauer-Schweiz-Halle.<br />
	Foto: Reinhard Koch

Von Reinhard Koch

BOCKENAU - Jürgen Klotz wurde beim Neujahrsempfang der Gemeinde in der Bockenauer-Schweiz-Halle mit einem schmucken Sonderorden der „Baggewackeler“ ausgezeichnet. Er war sehr überrascht und anfangs, und das ist eigentlich gegen seine Natur, sogar fast sprachlos, als sich Vorsitzender Andreas Klosheim mit den kompletten und natürlich uniformierten Damen- und Herrenelferräten auf der Bühne positionierten. Und das allein Jürgen Klotz zu Ehren. Denn der beliebte Fassenachter feiert in dieser Kampagne eine ganze Anzahl närrischer Jubiläen. So war er 22 Jahre, von 1982 bis 2003, Sitzungspräsident der Kappensitzungen in seiner Heimatgemeinde Winterburg. Und ebenso lange fungiert er in diesem Amt auch in seiner Wahlheimat in Bockenau, wo er auch das kommunalpolitische Spitzenamt des Ortsbürgermeisters inne hat.

Und wenn man die Jahreszahlen genauer unter die Lupe nimmt, stellt man fest, das Jürgen Klotz in der Zeit von 1992 bis 2003, also elf Jahre, sowohl in Bockenau als auch in Winterburg als Sitzungspräsident die Närrinnen und Narren in den Sälen auf Kurs und in Hochstimmung brachte. Summa Sumarum sind es also bereits 33 Jahre, da Jürgen Klotz das närrische Zepter auf der Bühne führt.

„Und ein Ende ist noch nicht abzusehen“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Es mache ihm nach wie vor Spaß, auf der Bühne zu stehen, nicht zuletzt deshalb, weil die Zusammenarbeit mit dem Baggewackeler-Vorstand unter Andreas Klosheim und mit dem gesamten Elferrat vorzüglich sei.

Alles fing damit an, als er als junger 13-jähriger Bub in der früheren Winterburger Gaststätte von Fritz Kiefer angesprochen wurde, aktiv bei der Kinderfassenacht mitzumachen, erinnerte sich Klotz. Nachdem er seinen ersten Vortrag mit großem Erfolg präsentiert hatte, luden ihn auch „die Großen“ in die „Linde“ ein und später auch die Feuerwehr ins Dorfgemeinschaftshaus. Bei den ersten Vorträgen hätten ihm Karin Braun und Edelgard Gojek noch unterstützend zur Seite gestanden, erinnerte sich Jürgen Klotz dankbar zurück.

Durch die Heirat mit Ehefrau Marga kam er nach Bockenau. Ein Glücksgriff nicht nur des gleichen Hobbys wegen. Sie ist seit Jahren bereits die Präsidentin der Baggewackeler-Damensitzung.

Jürgen Klotz leitete bis 2002 die Karnevalabteilung, die damals noch beim Turn- und Sportverein (TSV) angesiedelt war. Im selben Jahr wurde er Vorsitzender im „Schachtelverein Bockenau“. Und 2004, also vor elf Jahren, wurden aus diesem Verein die „Baggewackeler“ gegründet, fortan losgelöst vom TSV. Den Vorsitz hatte, neben dem Amt des Sitzungspräsidenten, bis 2010 sehr erfolgreich Jürgen Klotz inne.

Beruflich ist das 55-jährige „Urgestein der Bockenauer Fassenacht“ sehr stark eingebunden als Vertriebsleiter. Und deshalb sei die Fassenacht ein idealer Ausgleich für ihn. „Es macht mir Spaß, einmal in eine ganz andere Rolle zu schlüpfen“. Jürgen Klotz sagt aber auch, „es ist gut, dass die Kampagne zeitlich begrenzt ist“. Und: Er sei nicht der Fassenachter, der ab dem 11.11. den Narr spiele. „Eher erst, wenn es in die Zielgeraden geht, in jedem Falle erst nach Weihnachten“.

Jürgen Klotz schreibt sein Kursbuch für die „Baggewackeler“-Prunksitzung natürlich selbst und sogar konsequent in Reimform. Drei Wochen vor der Sitzung geht es los. Er müsse ja abwarten, was wer macht, und daher könne es sein, dass sich noch bis 16 Uhr am Tag der Sitzung Veränderungen ergeben.

 

Klotz lobt die Unterstützung, die er durch Andreas Klosheim erfahre – ein Managertyp, der den Verein noch weiter entwickelt habe“. Positiv ist auch, dass der Vereinsvorstand altersmäßig sehr gut gemischt ist, ebenso wie der Elferrat. „Dies macht Hoffnung auf eine gute Zukunft der ‚Baggewackeler‘ und der Bockenauer Fassenacht“, freut es Jürgen Klotz.